Donnerstag, 1. Februar 2007
Biographie Goethe
Mein Schöpfer, Johann Wolfgang von Goethe, war der berühmteste deutsche Dichter und dazu einer der bekanntesten der Welt. In seinen schönsten und größten dichterischen Kunstwerken brachte er viele weise und richtige Erkenntnisse zum Ausdruck.
Mein Schöpfer war ein sehr begabter Mensch und hatte in seinem Leben fast immer Glück. Goethe wurde 1749 in Frankfurt am Main geboren und wuchs in wohlhabenden Verhältnissen auf, sodass er sich nie mit finanziellen Nöten beschäftigen musste. Sein Vater, Johann Caspar Goethe, der sein Leben sehr streng führte, war Jurist. Die Mutter, Catharina Elisabeth Goethe, war das Gegenteil ihres Mannes. Sie war eine frohe, heitere Frau mit viel Wärme, Phantasie und Humor, die die Eigenschaften meines Schöpfers prägte. Sein freundliches, gewinnendes Wesen sowie die Phantasie und seine Gabe zu dichten, erbte er von ihr.
Mein Schöpfer studierte zunächst von 1765-1768 in Leipzig Jura und setzte das Studium 1771 in Straßburg fort. Er studierte die Rechtswissenschaft, weil sein Vater wollte, dass er Jurist wird. Er konnte seine Empfindungen - Liebe, Trauer, Schmerz - mühelos in seinen Dichtungen unterbringen und beschreiben.
Nachdem mein Erschaffer sein Studium abschloss, war er in Frankfurt als Rechtsanwalt tätig, aber ohne dass ihm seine Arbeit Spaß machte. Er hatte das Bedürfniss, viel lieber ein unabhängiger Schriftsteller zu sein. Aber dieser Beruf konnte ihn nicht ernähren.
Goethe liebte in seinem Leben viele Frauen, weil sie ihn immer wieder auf neue kreative Ideen brachten. Er heiratete aber zunächst keine von ihnen, da er seine Freiheit und seine Unabhängigkeit behalten wollte.

Sturm- und Drangzeit

Die jetzt folgenden Jahre werden als “Sturm- und Drangzeit” bezeichnet. In dieser wurden die Gefühle mehr betont als der Verstand als in der vorherigen Aufklärung. Mein Schöpfer schrieb in diesen Jahren sein erstes Schauspiel, den leidenschaftlichen “Götz von Berlichingen”, und einige Zeit später das Trauerspiel “Egmont”. Goethe verliebte sich in die Verlobte eines Freundes. Dies stellte sich aber als sehr unglücklich heraus und in dessen Trauer entstand der Roman “Die Leiden des jungen Werther”, der Goethe weltberühmt machte. Viele junge Männer mit unglücklicher Liebe brachten sich aufgrund des Romans wie Werther um.
1775 berief der Herzog Karl-August von Weimar meinen Erschaffer als Minister an seinen Hof. Für Goethe begann jetzt ein Leben mit strengen Pflichten im Dienst des kleinen Herzogtums, die zu erfüllen waren. In Weimar fand er eine mütterliche Freundin, Frau von Stein- die Frau eines Hofbeamten. Goethe schuf Erzählgedichte (= Balladen) wie “Der Erlkönig” und “Der Fischer”. Erst die spätere Freundschaft mit dem Dichter Friedrich Schiller beeinflusste seine dichterische Schaffenskraft wieder sehr stark , weil beide voreinander großen Respekt hatten und einer den anderen sehr verehrte.

Goethe als Klassiker


Mit Goethes Reise nach Italien (1786-88) begann seine “klassische” Zeit. Die Dramen, die mein Schöpfer nun schuf, beinhalteten nicht mehr allein Gefühle. Diese sollten stattdessen vom Verstand gebändigt und ersetzt werden. Der Mensch sollte sich zu einem sittlich immer perfekten Wesen entwickeln.
Nach seiner Rückkehr aus Italien hatte er eine Beziehung mit Christiane Vulpius, eine junge Frau, die er 1806 schließlich heiratete. Sie bekamen mehrere Kinder, von denen aber nur sein Sohn August am Leben überlebte.
Mein Erschaffer wurde allmählich immer berühmter. Menschen aus vielen Ländern pilgerten nach Weimar um ihn zu sehen. Er zog sich aber immer mehr von ihnen und deren Meinungen zurück. Goethe baute sich seine eigene Welt, die in Schönheit und ideale Formen aufgebaut war. Er beschäftigte sich nun mit Naturwissenschaften. Goethe hielt Napoleon für einen großen, kraftvollen Menschen, aber verabscheute zugleich den Krieg und Blutvergießen.

Lebensende



Auch im höchsten Alter schuf er noch sehr viele Werke. Seine Lebenserinnerungen verfasste er in dem Werk “Dichtung und Wahrheit”. Kurz bevor er starb beendete er den 2. Teil des Dramas “Faust”, in dem ich die Hauptperson bin. In meiner Person, also die des Faust, schildert er den Weg des suchenden Menschen aus der Verwirrung des Lebens zur Erkenntnis seiner Bestimmung. Im Alter von 83 Jahren starb mein Erschaffer schließlich 1832.